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Großer Aufwand für kleine Eule

Heimatverein und Nabu bringen elf Nisthilfen für Steinkäuze an

Bericht: VON MECHTHILD WIESRECKER

400 Steinkauz-Paare im Kreis Warendorf


Der Steinkauz hat eine Länge von 23 bis 27 Zentimetern und stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und den Steppen Asiens. Rund 6 000 Paare leben in Deutschland, davon drei Viertel aufgrund des milden winterlichen Klimas in NRW. Viele Käuze gibt es am Niederrhein und etwa 400 Paare im Kreis Warendorf. Die kleine Eule ernährt sich von Regenwürmern, Insekten und Mäusen. Diese findet sie vornehmlich auf alten ungespritzten Obstwiesen und Grünlandschaften in der Nähe landwirtschaftlicher Betriebe oder Viehwiesen. Der Steinkauz, derauf der roten Listeder gefährdeten Arten steht, bleibt ganzjährig in der Region.


Drensteinfurt – Der Steinkauz, die kleinste heimische Eulenart, ist nirgendwo in Deutschland so weit verbreitet wie in NRW. Doch sein Lebensraum ist zunehmend gefährdet. Aus diesem Grund hat der Heimatverein gemeinsam mit dem Kreis Warendorf und dem Nabu am Samstagmorgen elf Steinkauz-Nisthilfen in Drensteinfurt angebracht.

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Die Idee hatte die Untere Landschaftsbehörde des Kreises Warendorf, die 100 Niströhren im Kreisgebiet verteilte, von denen drei an den Heimatverein fielen. Dieser ließ, finanziert mit eigenen Mitteln, acht weitere Nisthilfen im Naturschutzzentrum des Kreises Coesfeld anfertigen.

In einem Presseaufruf hatte der Heimatverein Besitzer von Grünland und alten Obstwiesen aufgefordert, eine Nisthilfe bei sich anbringen zu lassen. Tatsächlich hatten sich zahlreiche Interessenten gemeldet, sodass am Samstagmorgen elf Nisthilfen angebracht werden konnten

Schon früh machten sich die Heimatfreunde Heimatfreunde auf den Weg, um die Röhren beim Angelverein, am Alten Friedehof sowie auf Gehöften in den Bauernschaften Ossenbeck, Averdung, Eickendorf und Mersch sowie in der Nähe der Lorettokapelle zu installieren.

Dabei hatten sie den Vogelkundler August Wortmann aus Rinkerode mitgebracht, der die richtige Anbringung der mardersicheren Nisthilfen überwachte. Schließlich sollte das Einflugloch über einen Hauptast für die Jungen erreichbar sein. Kirschbäume sind aufgrund der ungünstigen Erntezeit, die mit dem Flüggewerden der Jungen kollidiert, nicht als Brutbaum geeignet. Um die Kontrolle der Nisthilfen wird sich zukünftig der Heimatverein kümmern. Die Geodaten der Kästen werden vom Nabu im Haus Heidhorn erfasst und katalogisiert.

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