
Synagoge Drensteinfurt
Malchen Reinhaus, die Witwe des verstorbenen Synagogenvorstehers kaufte 1870 für 210 Thlr. ein Gartengrundstück vom Schuster Everhard Klaverkamp. Auf diesem Grundstück wurde das kleine Bethaus 1872 in zentraler Lage zwischen Mühlen- und Münsterstrasse hinter der Katholischen Kirche errichtet. Es handelt sich hier um ein kleines Backsteingebäude, das sich unauffällig in die Reihe der Nachbarhäuser einfügt. Das hohe Bogenfenster und das in hebräischen Lettern gemeißelte Psalmwort über dem doppeltürigen Eingang läßt sich auf eine jüdische Nutzung hinweisen. Im Innern befindet sich an der Westseite eine Frauenempore, die über eine hölzerne Treppe zu erreichen ist. Sie blieb im Krieg unversehrt. An der Ostwand markiert eine weiße Fläche die Stelle, an der sich bis zur Zerstörung der Toraschrein befand. Die Synagoge wurde in der Reichspogromnacht des 09.11.1938 schwer verwüstet. Im Jahr 1939 musste das Gebäude verkauft werden. In die achziger Jahre diente die Synagoge als Lagerschuppen, blieb überwiegend leer, von der Inneneinrichtung abgesehen, blieb sie in einen guten unverserten Zustand.
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Ouelle: wikipedia.de, W. Bockholt, Heimatverein Drensteinfurt
Jüdischer Friedhof
Der jüdische Friedhof wurde 1826 an einer Stelle, die im Mittelalter einen Begrenzungspunkt Wigbolds ausmachte, und die bis ins späte 18. Jahrhundert als Hinrichtungsplatz genutzt wurde, angelegt.
Der Begräbnisplatz wurde 1891 erweitert, zumal die Gemeinde größer wurde. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der jüdische Friedhof von nationalsozialistischem Vandalismus verwüstet und zerstört. Die Besitzer der Nachbargrundstücke scheuten sich nicht Grabsteine zu entwenden, um Grabenböschungen damit abzustützen. In der Zeit von 1826 bis 1939 gab es insgesamt 63 Bestattungen. Die letzte Beisetzung jüdischer Mitglieder erfolgte 1939. Das älteste Grabdenkmal stammt aus dem Jahr 1853, die jüngeren sind zwischen 1868 und 1939 entstanden. Für die Instandsetzung des jüdischen Friedhofs sorgte die Drensteinfurter Stadtverwaltung Mitte der 1950er- und der Förderverein Alte Synagoge restaurierte einige noch wenige Grabsteine in den 80er Jahren. Ein Gedenkstein mit hebräischer Inschrift erinnert auf dem jüdischen Friedhof an Malchen Reinhaus, die im Jahr 1883 starb.